Foto: tippapatt – stock.adobe.com

Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnen vor einer zunehmenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen Täter gezielt Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um Menschen zu täuschen und zu schädigen.

Durch moderne KI-Technik können Stimmen, Bilder, Videos und Texte täuschend echt nachgemacht werden – oft sogar in Echtzeit. Ziel der Betrüger ist es, Vertrauen zu erschleichen, um an Geld oder persönliche Daten zu gelangen.

Betrug betrifft alle Altersgruppen

Kinder, Jugendliche und Erwachsene können Opfer solcher KI-Tricks werden. Besonders junge Menschen werden über soziale Netzwerke angesprochen – etwa von Tätern, die sich mit künstlich erzeugten Profilen als Gleichaltrige ausgeben oder versuchen, sie durch sexuelle Erpressung (Sextortion) unter Druck zu setzen.

Auch Erwachsene sind betroffen: Schockanrufe, der sogenannte Enkeltrick oder Liebesbetrug („Love Scamming“) werden durch KI noch glaubwürdiger. Die Täter täuschen Notlagen oder emotionale Bindungen vor, um ihre Opfer zu Geldüberweisungen zu bewegen.

Typische Methoden von KI-Betrügern

  • Gefälschte Stimmen: KI kann aus kurzen Aufnahmen echte Stimmen imitieren – etwa, um eine vertraute Person in Not vorzutäuschen.
  • Manipulierte Nachrichten und Bilder: KI erzeugt täuschend echte E-Mails, Chats oder Fotos, die in Wahrheit von Betrügern stammen.
  • Gefälschte Videos: Mit sogenannten Deepfakes werden realistisch wirkende Videos erstellt – zum Beispiel mit Prominenten, um gefälschte Finanz- oder Gesundheitsangebote glaubhaft zu machen.

So können Sie sich schützen

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – auch nicht bei bekannter Stimme oder vertrautem Foto.
  • Beenden Sie Gespräche bei Zweifeln und rufen Sie die Person selbst über eine bekannte Nummer an.
  • Geben Sie keine Passwörter oder persönlichen Daten spontan weiter, weder am Telefon noch online.
  • Veröffentlichen Sie private Fotos oder Infos nur sparsam in sozialen Medien.
  • Sprechen Sie in der Familie über Betrugsversuche – Notfallkennwörter oder Kontrollfragen helfen, Echtheit zu prüfen.
  • Überweisen Sie kein Geld, bevor Sie Angaben unabhängig überprüft haben.
  • Im Betrugsfall: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Auch die Verbraucherzentrale nimmt Hinweise entgegen.

(PM LKA-RP,red)