In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar 2025 verschafften sich bislang unbekannte Täter unbefugten Zugang zu den IT-Systemen eines rheinland-pfälzischen IT-Dienstleisters. Ermittlungen deuten darauf hin, dass es sich bei den Angreifern um eine professionelle, organisierte Gruppe handelt, die auf Cyberkriminalität spezialisiert ist und damit ein profitables Geschäftsmodell betreibt.

Häufig setzen solche Täter Ransomware ein, um die Daten ihrer Opfer zu verschlüsseln. Anschließend fordern sie Lösegeld, üblicherweise in Kryptowährung, und drohen zusätzlich mit der Veröffentlichung sensibler Daten im Darknet, sollte die Zahlung verweigert werden.

Der betroffene IT-Dienstleister betreut unter anderem zahlreiche öffentliche und private Schulen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Zu den etwa 70 Schulen in Rheinland-Pfalz gehört ein dynamisches Netzwerk, das sowohl pädagogische Unterrichtsnetzwerke als auch Verwaltungsstrukturen umfasst. Nach aktuellem Stand sind 45 Schulen in Rheinland-Pfalz durch den Cyberangriff betroffen, darunter Schulen in den Trägerschaften von Speyer, Germersheim, Herxheim, dem Bistum Speyer, Bad Dürkheim, Rheinauen, Lambsheim-Heßheim, Limburgerhof und Neustadt.

Bei mehreren Schulen kam es zu einer vollständigen oder teilweisen Verschlüsselung von Daten sowie zu einem Abfluss von Informationen. Die Angreifer drohen, diese Daten im Darknet zu veröffentlichen.

Die Ermittlungen werden von der Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt geführt. Ziel ist es, den Umfang des Datenlecks zu bestimmen, die Täter zu identifizieren und den Inhalt der verschlüsselten sowie abgeflossenen Daten zu analysieren. Sollte es zu einer Veröffentlichung der sogenannten Leakdaten kommen, werden diese durch Spezialisten auf mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und ermittlungsrelevante Hinweise überprüft.

Das Landeskriminalamt steht in engem Kontakt mit den betroffenen Einrichtungen und unterstützt den IT-Dienstleister bei der Bearbeitung des Vorfalls.

Weitere Details zu den Tätern, ihrer Identität oder den genauen Motiven können derzeit nicht veröffentlicht werden. Betroffene Schulen oder Eltern mit Fragen zum Schulbetrieb werden gebeten, sich direkt an die zuständigen Stellen zu wenden.

(PM LKA,red)