Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg – Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) – sowie das Bundeskriminalamt (BKA) haben im April einen entscheidenden Erfolg gegen den organisierten Online-Drogenhandel erzielt. Zwei mutmaßliche Händler wurden festgenommen, zudem durchsuchten Ermittler sechs Objekte in Bielefeld und Düsseldorf sowie in den Landkreisen Osnabrück (Niedersachsen) und Unstrut-Hainich (Thüringen). Im Zuge dieser Maßnahmen konnte eine weitere Person als Beschuldigter identifiziert und ebenfalls festgenommen werden.





Die 32-jährige Hauptverdächtige sowie ihre mutmaßlichen Komplizen sollen unter den Pseudonymen „Pygmalion“, „Don Morpheus“ und „Modus Vivendi“ über bekannte Darknet-Plattformen, Messenger-Dienste und teils über eigene Online-Shops illegale Betäubungsmittel vertrieben und weltweit verschickt haben.
Als Zahlungsmittel akzeptierten sie die Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Monero (XMR). Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurden über einen Zeitraum von rund 18 Monaten mehr als 6.000 Transaktionen durchgeführt. Der geschätzte Umsatz liegt deutlich über 750.000 Euro.
Die Verdächtigen stehen im Verdacht, sowohl die Kundenkommunikation als auch die logistische Abwicklung der Bestellungen koordiniert zu haben. Ihnen wird unter anderem bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge gemäß § 30a BtMG sowie das Betreiben krimineller Handelsplattformen im Internet nach § 127 StGB vorgeworfen. Die Ermittlungen zur Aufdeckung weiterer Täter und Strukturen dauern derzeit noch an.
BKA und ZCB wurden in ihren Ermittlungen vom Bayerischen Landeskriminalamt unterstützt. Dabei gelang es, durch technische Maßnahmen weite Teile der digitalen Infrastruktur der Täter zu übernehmen. Zudem wurden zahlreiche relevante Beweismittel sichergestellt, die nun als Grundlage für weiterführende Ermittlungen dienen.
Lukas Knorr, Leiter der ZCB Bayern, betont: „Anonyme Online-Kanäle sind inzwischen zentrale Elemente im internationalen Rauschgifthandel. Mit großer Sorgfalt konnten wir diese Strukturen aufdecken und bedeutende Plattformen ausschalten.“
Auch Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime beim BKA, unterstreicht die Bedeutung des Erfolgs: „Unsere Kompetenzen in der Cyber-Strafverfolgung haben erneut Wirkung gezeigt. Die nun gewonnenen Erkenntnisse liefern wichtige Ansatzpunkte für weiterführende Ermittlungen gegen Kunden und bisher unbekannte Mittäter.“
(PM BKA,red)