Am 7. August 2025 nahmen Sicherheitsbehörden in Spanien ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer international agierenden kriminellen Gruppierung fest. Die Maßnahme erfolgte im Rahmen umfangreicher Ermittlungen wegen organisierter Geldwäsche, Einfuhr von Rauschgift und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Der nun festgenommene Beschuldigte soll als „Buchhalter“ der Hauptbeschuldigten in Spanien tätig gewesen sein. Nach aktuellem Ermittlungsstand verwaltete er die Erlöse aus den Rauschgiftgeschäften, koordinierte Geldflüsse innerhalb der Gruppierung und war im April 2024 an der Einfuhr von mindestens 856 Kilogramm Marihuana nach Deutschland beteiligt.

Über mehrere Jahre hinweg soll die Tätergruppierung systematisch große Mengen Cannabis und Kokain gehandelt und die erzielten Gewinne in Millionenhöhe gewaschen haben. Dabei zeigte die Gruppierung ein außerordentlich hohes Gewaltpotenzial: In Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Straftätern wurden scharfe Schusswaffen und Brandmittel an öffentlichkeitswirksamen Orten eingesetzt, wodurch unbeteiligte Dritte gefährdet wurden.

Bereits im vergangenen Jahr führte die gemeinsame Finanzermittlungsgruppe Bundeskriminalamt/Zollkriminalamt (GFG BKA/ZKA) zusammen mit internationalen Partnern umfangreiche Festnahmen und Sicherstellungen von Beweismitteln im In- und Ausland durch. Hierbei wurden unter anderem Schusswaffen, Munition und Sprengmittel sichergestellt, unterstützt von über 300 Einsatzkräften deutschlandweit. Weitere Details sind in der Pressemitteilung des BKA vom 23.04.2024 nachzulesen: https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2024/Presse2024/240423_PM_Geldwaesche.html

Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat inzwischen Anklage gegen die in Untersuchungshaft befindlichen Hauptbeschuldigten vor dem Landgericht Wiesbaden erhoben. Teile der Gruppierung waren bereits im Dezember 2024 in einem gesonderten Verfahren wegen illegaler Rauschgifteinfuhr zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Ermittlungen der GFG BKA/ZKA und der Staatsanwaltschaft Wiesbaden dauern weiterhin an.

Die auf Bundes- und Landesebene eingerichteten Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppen sind ein zentraler Baustein der Bekämpfung von Geldwäsche und organisierter Kriminalität. Die spezialisierten Fachdienststellen verfolgen komplexe Geldflüsse über Ländergrenzen hinweg, decken kriminelle Strukturen auf und streben die Einziehung illegaler Vermögenswerte an – getreu der Leitlinie: „Verbrechen darf sich nicht lohnen!“

(PM BKA, red [LW])