Am Abend des 20.08.2025, gegen 19:00 Uhr, kam es im Industriegebiet Distelfeld in der Allensteiner Straße in Neuwied zu einem größeren Gefahrstoffvorfall. Nach bisherigen Erkenntnissen wollte eine Spedition einen Gefahrstofftank mithilfe eines Gabelstaplers auf eine Wechselbrücke verladen. Während dieses Vorgangs kam es zu einer Beschädigung des Tanks, in deren Folge ein erheblicher Teil des Inhalts austrat.

Betroffen war eine rund 550 Liter umfassende Flüssigkeitsmischung mit der Gefahrnummer UN3266, die unter anderem Ammoniak-Anteile enthielt. Der Stoff verteilte sich zunächst über das Betriebsgelände und gelangte in unmittelbare Nähe zu Verkehrs- und Arbeitsflächen. Ein Teil der Flüssigkeit floss zudem in die geländeeigene Kanalisation, die jedoch von der öffentlichen Kanalisation getrennt ist.

Unmittelbar nach Eingang des Alarms rückten zahlreiche Kräfte aus. In Spitzenzeiten waren rund 100 Einsatzkräfte gebündelt im Einsatz. Eingesetzt wurden die Feuerwehr Neuwied mit ihrem Gefahrstoffzug sowie mehreren Löschzügen, dazu kamen Unterstützungskräfte aus umliegenden Verbandsgemeinden des Landkreises. Auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Neuwied sowie sein Stellvertreter befanden sich an der Einsatzstelle. Zusätzlich übernahm die IuK-Gruppe des Landkreises wichtige Aufgaben im Bereich der Kommunikation und Koordination. Für die Versorgung der Kräfte wurde außerdem die SEG Betreuung alarmiert.

Elf Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens hatten versucht, die ausgetretene Flüssigkeit mit Bindemitteln einzudämmen. Sie wurden durch den Rettungsdienst medizinisch begutachtet. Drei von ihnen mussten vorsorglich zur weiteren Abklärung und Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die Feuerwehr leitete umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ein, um ein weiteres Ausbreiten des Gefahrstoffs zu verhindern. Mittlerweile konnte die Flüssigkeit in eine vorbereitete Auffangmulde geleitet und damit gesichert werden (Stand: 23:45 Uhr). Damit war die akute Gefahr eingedämmt, wenngleich die Bergungs- und Reinigungsarbeiten noch bis in die Nacht andauerten.

Der Einsatz erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Organisationen und stellte eine erhebliche logistische Herausforderung dar. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen des Vorfalls dauern an. Eine Nachmeldung wird folgen, sobald weitere Informationen vorliegen.

(Recherche vor Ort und Fotos: LuWei-Media)