„Der Schutz kritischer Infrastrukturen und der Bevölkerung gehört zu den ureigenen hoheitlichen Aufgaben, deshalb müssen wir uns neuen Bedrohungsszenarien wie der Drohnenabwehr entschlossen stellen“, sagte Innenminister Michael Ebling beim bundesweiten Symposium „Drohnenabwehr“ in Mainz.

Das Ministerium des Innern und für Sport hat mit der Ausrichtung des Symposiums ein deutliches Zeichen für eine intensivierte behörden-, ressort- und länderübergreifende Zusammenarbeit gesetzt. Auf Einladung des Inspekteurs der Polizei Rheinland-Pfalz, Friedel Durben, kamen am Montag über 350 Fachleute aus Landes- und Bundesbehörden mit Sicherheitsaufgaben, den in Deutschland stationierten US-Streitkräften sowie der NATO in Mainz zusammen, um die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Drohnenabwehr interdisziplinär zu betrachten.

Innenminister Ebling betonte in seinem Grußwort die wachsende sicherheitspolitische Relevanz unbemannter Luftfahrtsysteme: „Wir sehen seit einigen Monaten bundesweit einen deutlichen Anstieg illegitimer Drohnenflüge, auch über kritischen Infrastrukturen und militärischen Liegenschaften. Drohnen werden zunehmend zu Sabotage- und Spionagezwecken eingesetzt. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen ist hier auch in den kommenden Jahren nicht mit einem Rückgang hybrider Bedrohungen zu rechnen“, so der Minister.

Auch die rheinland-pfälzische Polizei richtet ihren Blick verstärkt auf das Tatmittel Drohne. Inspekteur Friedel Durben sagte: „Wir stehen vor der Herausforderung, dass sich unser Einsatz- und Gefährdungsraum längst nicht mehr nur am Boden abspielt. Der Luftraum ist für uns zu einem operativen Faktor geworden, aber eben auch für diejenigen, die ihn missbräuchlich nutzen.“

Das Innenministerium verfolgt das Ziel, bestehende Befähigungslücken bei der polizeilichen Drohnenabwehr schrittweise zu schließen. „Hohe Anschaffungskosten, extrem kurze Innovationszyklen der Detektions- und Interventionstechnik sowie der Bedarf an hochqualifiziertem Personal fordern uns heraus. Neben eigenen Maßnahmen benötigen wir kreative Lösungen und moderne Formen der Zusammenarbeit zwischen den Polizeien des Bundes und der Länder sowie weiteren, insbesondere militärischen Partnern“, erklärte Michael Ebling.

Das Symposium, das strategische und operative Perspektiven zusammenführte, trug entscheidend zur weiteren Vernetzung der Expertinnen und Experten bei. Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Tagung den Auftakt für einen dauerhaften, vertieften Austausch bildet.

(PM MdI, Symbolbild)