Die Polizeiautobahnstation Montabaur hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen eine leicht gestiegene Unfallzahl, jedoch auch eine erfreuliche Reduzierung schwerer Personenschäden.
Leichter Anstieg der Gesamtunfälle
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle um 0,9 Prozent. Insgesamt wurden 1.403 Unfälle verzeichnet, 1.057 davon auf der BAB 3 und 342 auf der BAB 48. Der Anstieg könnte unter anderem mit der Sperrung der BAB 45 bei Lüdenscheid zusammenhängen, die zu erhöhtem Schwerlastverkehr führte.
Weniger Schwerverletzte, aber mehr Leichtverletzte
Besonders erfreulich ist der Rückgang schwerer Verkehrsunfälle: Die Zahl der tödlichen Unfälle sank von vier auf drei, und die Anzahl der Schwerverletzten reduzierte sich um 34,6 Prozent (von 26 auf 17 Fälle). Gleichzeitig stieg die Zahl der Leichtverletzten um 15 Prozent auf 153 Fälle.
Hauptunfallursachen: Abstandsunfälle nehmen zu
Eine deutliche Zunahme gab es bei Unfällen durch zu geringen Sicherheitsabstand – hier wurden 408 Fälle registriert, ein Anstieg um 53,4 Prozent. Geschwindigkeitsbedingte Unfälle gingen hingegen um 14,1 Prozent zurück. Auch Überholunfälle nahmen um 27,9 Prozent ab. Besorgniserregend ist der Anstieg von Unfällen unter Alkoholeinfluss um 35 Prozent, während Drogeneinflüsse auf Vorjahresniveau blieben.
Unfallbeteiligung nach Altersgruppen
Während junge Fahrer (18-24 Jahre) seltener in Unfälle verwickelt waren (-4,3 Prozent), stieg die Zahl der Unfälle mit Senioren (65+) um 4 Prozent auf 198 Fälle. Besonders auffällig: Die Anzahl leicht verletzter Senioren nahm um 145 Prozent zu. Auch die Zahl der Unfälle mit Lkw-Beteiligung sank um 7,7 Prozent, jedoch mit einer Zunahme an Verletzten (+11 Prozent).
Unfälle mit Fahrerflucht und Kontrollen
Die Zahl der Unfallfluchten sank um 20 Prozent auf 200 Fälle. Die Aufklärungsquote blieb mit 38,5 Prozent auf einem hohen Niveau. Zudem gab es verstärkte Alkohol- und Drogenkontrollen, die zu einem Anstieg der festgestellten Delikte um 42,8 Prozent (Alkohol) und 28,8 Prozent (Drogen) führten. Besonders im Fokus standen Lkw-Fahrer – 21 Fahrten wurden aufgrund von Alkohol am Steuer untersagt.
Fazit und Ausblick
Trotz eines leichten Anstiegs der Unfälle setzt sich der positive Trend bei der Reduzierung schwerer Verletzungen fort. Die Polizei wird ihre Maßnahmen zur Verkehrssicherheit weiter verstärken, insbesondere durch verstärkte Abstandskontrollen bei Lkw und gezielte Präventionsprogramme für Risikogruppen.
(PM POL,red)