In zwei separaten, aber ähnlich gelagerten Ermittlungsverfahren im Auftrag der Staatsanwaltschaften Kassel und Marburg gelang es dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) in enger Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) am frühen Morgen des 07.05.2025, mehrere mutmaßliche Mitglieder zweier deutschlandweit operierender Tätergruppen festzunehmen. Den Festgenommenen werden unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Handel sowie die illegale Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt.

Im Verfahren der Staatsanwaltschaft Kassel richtet sich der Verdacht gegen mehrere Personen, die im Ausland Schusswaffen und Munition beschafft haben sollen, um diese anschließend in Deutschland weiterzuveräußern. In dem von der Staatsanwaltschaft Marburg geführten Komplex geht es vor allem um den gemeinschaftlichen Schmuggel und Vertrieb größerer Mengen von Cannabis und Kokain – mutmaßlich im zwei- bis dreistelligen Kilogrammbereich.

Gegenstand der Ermittlungen sind insgesamt 18 Personen – zwei Frauen und 16 Männer im Alter zwischen 22 und 62 Jahren. 16 Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Fünf der Männer sollen zeitnah dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die koordinierten Maßnahmen, angeführt von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des HLKA und des ZFA, fanden zeitgleich in zahlreichen Orten statt: in Hessen (darunter Marburg, Hanau, Landkreis Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf), Thüringen (Wartburgkreis), Niedersachsen (Holzminden) und Nordrhein-Westfalen (Hagen, Hochsauerlandkreis, Duisburg). Insgesamt wurden 34 Objekte durchsucht – darunter Wohn- und Geschäftsräume.

Neben Beamtinnen und Beamten des HLKA, ZFA, Zollkriminalamts, Hauptzollamts Gießen, der Polizeipräsidien Nord- und Mittelhessen sowie des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz (HPE) waren auch Spezialeinheiten im Einsatz. Zusätzlich unterstützten Kräfte der Landespolizeien aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen die Maßnahmen.

Die Durchsuchungen führten zur Sicherstellung zahlreicher Beweismittel: Über 60 Schusswaffen, darunter ein zur Waffe umgebauter Kugelschreiber, mehrere tausend Schuss Munition, diverse waffenrelevante Bauteile, Betäubungsmittelutensilien, ein halbes Kilogramm Drogen (darunter Kokain und Cannabis), fast 10.000 Euro Bargeld, vier Goldbarren im Wert von rund 40.000 Euro sowie sechs hochwertige Armbanduhren. Auch über 50 Mobiltelefone und zahlreiche Dokumente wurden sichergestellt. Die Analyse der Asservate dauert an.

Die Presseverantwortung liegt bei den Staatsanwaltschaften Marburg und Kassel. Weitere Auskünfte werden ausschließlich von dort erteilt.

Zusatzinformationen:

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde im Jahr 2012 als Zusammenschluss von Ermittlerinnen und Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der hessenweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte.

(PM Zoll-F,red)