Frankfurt am Main/BKA – Im Rahmen einer umfassenden Ermittlung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und des Bundeskriminalamtes (BKA) wurde am Montag ein Administrator der kriminellen Handelsplattform „Crimenetwork“ festgenommen. Die Plattform, die seit 2012 als größter deutschsprachiger Online-Marktplatz der sogenannten Underground Economy galt, wurde durch diese Maßnahme stillgelegt.

Umfangreiche Beweise und Millionenwerte sichergestellt

Bei der Festnahme des 29-jährigen Beschuldigten, der als technischer Administrator (sogenannter Techmin) agierte, konnten Ermittler neben hochwertigen Fahrzeugen Vermögenswerte in Höhe von etwa einer Million Euro in Kryptowährungen sicherstellen. Zudem wurden die Server der Plattform abgeschaltet. Der Beschuldigte wurde noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Illegale Umsätze in Millionenhöhe

Auf „Crimenetwork“ wurden vor allem gestohlene Daten, gefälschte Dokumente und Drogen gehandelt. Über die Plattform, die mehr als 100.000 Nutzer und über 100 aktive Verkäufer zählte, erzielten die Betreiber im Zeitraum von 2018 bis 2024 illegale Umsätze von mindestens 1.000 Bitcoin (ca. 90 Millionen Euro) sowie 20.000 Monero (ca. 3 Millionen Euro). Die Betreiber erhoben für abgeschlossene Verkäufe Provisionen zwischen einem und fünf Prozent des Umsatzes. Zusätzlich zahlten Verkäufer Gebühren für Werbung und Verkaufslizenzen.

Internationale Zusammenarbeit führte zum Erfolg

Die aufwendigen Ermittlungen führten BKA und ZIT gemeinsam mit internationalen Strafverfolgungsbehörden durch. Wichtige Unterstützung kam von der Staatsanwaltschaft und Polizei Zeeland-West-Brabant aus den Niederlanden. Dabei konnten umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sichergestellt werden, die nun als Basis für die weitere Aufklärung der kriminellen Strukturen hinter „Crimenetwork“ dienen.

Hintergrundinformationen und Aufruf an Plattformnutzer

Die Behörden richten sich gezielt an die Nutzer der abgeschalteten Plattform: Weitere Informationen zu „Crimenetwork“ sind auf der Webseite www.bustedcrime.network abrufbar. Hintergrunddetails stellt das BKA unter www.bka.de/crimenetwork zur Verfügung.

Die Ermittlungen rund um die illegalen Geschäfte auf „Crimenetwork“ und mögliche weitere Beteiligte dauern an.

(PM BKA,red)