Laut dem aktuellen „Bundeslagebild Kfz-Kriminalität 2023“ des Bundeskriminalamtes (BKA) ist die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland weiter angestiegen. Im Jahr 2023 wurden 15.924 Pkw dauerhaft entwendet, was einem Zuwachs von 9 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht.
Besonders stark zugenommen haben auch die Fälle von Unterschlagung, bei denen Pkw nach Ablauf von Miet- oder Leasingverträgen nicht zurückgegeben werden. Diese stiegen um 18,6 Prozent und erreichten damit den höchsten Stand der letzten fünf Jahre.
Auch Diebstähle von größeren Fahrzeugen verzeichnen einen Anstieg, wobei insbesondere bei Lkw ein Zuwachs von 48 Prozent registriert wurde. Diese Entwicklung ist größtenteils auf eine Diebstahlserie von Klein-Lkw in Berlin zurückzuführen. Die Zahl der gestohlenen Wohnmobile blieb mit 469 Fällen nahezu konstant.
Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 19.660 Tatverdächtige in der Kfz-Kriminalität, was einem Anstieg von 10,2 Prozent entspricht. Ein Großteil der Täter ist in organisierten Banden tätig, die sich auf unterschiedliche Aspekte wie Diebstahl, Handel und den Transport der Fahrzeuge spezialisieren. Osteuropa und die Türkei bleiben weiterhin wichtige Regionen für den internationalen Fahrzeughandel.
Die Täter nutzen verschiedene Methoden, darunter das sogenannte „Homejacking“, bei dem bei Wohnungseinbrüchen Autoschlüssel gestohlen und anschließend die dazugehörigen Fahrzeuge entwendet werden. Auch der Einsatz von Funkstreckenverlängerern für Fahrzeuge mit Keyless-Systemen ist eine gängige Technik.
Die gestiegenen Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit der Polizei mit anderen Behörden und Kfz-Herstellern, um dieser Form der international organisierten Kriminalität effektiv entgegenzutreten.
(PM BKA,red)