Am Samstagnachmittag, den 21.06.2025, gegen 14:40 Uhr, erhielt das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Heilbronn über den Notruf den Hinweis auf einen laufenden Einbruch in ein Autohaus in der Alten Amorbacher Straße in Walldürn.
Bereits wenige Minuten später, gegen 14:45 Uhr, traf eine erste Streife des Polizeireviers Buchen am Tatort ein. Zu diesem Zeitpunkt versuchte ein männlicher Tatverdächtiger zunächst zu Fuß, dann mit einem Pkw zu flüchten. Zwei Streifenwagen nahmen sofort die Verfolgung auf, die den Mann bis in den Walldürner Ortsteil Hornbach führte. Dort kam es zu einem Verkehrsunfall. Beim anschließenden Versuch, ihn festzunehmen, bedrohte der Flüchtende eine der Streifenwagenbesatzungen mit einem Gegenstand, überwältigte sie und setzte seine Flucht mit dem gestohlenen Polizeifahrzeug in Richtung Schneeberg (Bayern) fort.
Auf einem Waldweg zwischen den Schneeberger Ortsteilen Hambrunn und Zittenfelden kam es zu einer Kollision zwischen dem flüchtenden und einem verfolgenden Streifenwagen, wobei das verfolgende Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig war. Der Flüchtige verunglückte kurze Zeit später erneut – diesmal zwischen Hambrunn und Schneeberg.
Mit einem Trick – er täuschte Verletzungen vor – konnte sich der Tatverdächtige erneut eines Streifenwagens, diesmal der bayerischen Polizei, bemächtigen. Mit diesem Fahrzeug kehrte er zurück nach Walldürn-Hornbach. Dort endete seine Flucht: Nach einem weiteren Unfall gelang es den Polizeikräften, den 39-jährigen Mann festzunehmen.
Während der grenzüberschreitenden Flucht kam es mehrfach zu Schussabgaben durch die eingesetzten Polizeibeamten aus Baden-Württemberg und Bayern. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Der entstandene Schaden an den beteiligten Streifenfahrzeugen ist derzeit noch nicht abschließend bezifferbar.
Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um einen 39-jährigen tunesischen Staatsangehörigen aus dem Raum Walldürn. Ihm wird neben dem Einbruch auch die Begehung weiterer Eigentumsdelikte in der Region zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft Mosbach beantragte am Sonntag seine Vorführung beim Amtsgericht Mosbach zur Prüfung der Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen zu den verschiedenen Tatabschnitten führt derzeit das Kriminalkommissariat Mosbach. Der Schusswaffengebrauch wird separat vom Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim untersucht, während die Verkehrsunfälle durch den Verkehrsdienst Tauberbischofsheim bearbeitet werden.
Die Ermittlungen dauern weiterhin an.