Die Cyberkriminalität bleibt in Deutschland 2024 auf hohem Niveau. Laut Bundeslagebild Cybercrime, das Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und BKA-Präsident Holger Münch vorgestellt haben, wurden 131.391 Fälle registriert. Weitere 201.877 Delikte wurden vom Ausland oder unbekannten Orten aus verübt.
Dobrindt warnt vor dem steigenden Einfluss geopolitischer Konflikte im digitalen Raum und kündigt an, die Fähigkeiten der Strafverfolgung weiter auszubauen. Münch ergänzt, dass täglich zwei bis drei schwere Ransomware-Angriffe angezeigt werden – mit teils existenzbedrohenden Folgen für Unternehmen und Behörden.
Die Bedrohungslage war geprägt von DDoS-Kampagnen und 950 Ransomware-Angriffen. Besonders betroffen waren öffentliche Einrichtungen, Behörden, Logistikunternehmen und das verarbeitende Gewerbe. Das BKA geht unter anderem mit internationalen Partnern gegen sogenannte Stresserdienste wie Dstat.CC vor, um diese Angriffe einzudämmen.
Die Schäden durch Cyberattacken beliefen sich laut Bitkom auf 178,6 Milliarden Euro – ein Anstieg von 30 Milliarden Euro im Vergleich zu 2023. Cybercrime-as-a-Service nimmt weiter zu, unterstützt durch technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz.
Trotz der Herausforderungen verzeichnete das BKA 2024 mehrere Ermittlungserfolge: Plattformen wie AegisTools.pw, Crimenetwork und Dstat.CC wurden abgeschaltet. Die Täter operieren häufig aus Staaten ohne Kooperation mit westlichen Behörden, weshalb das BKA auf Infrastruktur- und Finanzermittlungen sowie öffentliche Fahndungen setzt.
Die Maßnahmen zeigen Wirkung: Lösegeldzahlungen gingen zurück, das Vertrauen unter Ransomware-Akteuren wurde gestört.
Weitere Informationen:
www.bka.de/BLBCybercrime2024
www.bsi.bund.de
www.polizei.de/zac
(PM BKA, red [LW])