In Lahnstein kommt es derzeit vermehrt zu den bekannten telefonischen Betrugsversuchen. Mindestens zehn Betrugsversuche sind uns heute bereits bekannt geworden. Mit der üblichen Masche „Enkeltrick“ rufen vermeintliche nahe Angehörige weinend an, (falsche) Polizeibeamt/-innen übernehmen anschließend das Telefonat. In diesem Zuge wird den Betroffenen durch geschickte Gesprächsführung glaubhaft gemacht, dass sich die Angehörigen in einer Notlage befinden und dringend Geld benötigen würden.

Am Mittwoch, den 19.10.2022 kam es in der Moselweißer Straße zu einem Trickdiebstahl zum Nachteil einer 87-jährigen Frau. Mittags gegen 12 Uhr habe ein Mann an ihrer Tür geklingelt. Er gab an, dass bei den Nachbarn der Geschädigten Strom und Wasser ausgefallen seien und er daher Überprüfungen in ihrer Wohnung vornehmen müsse.

Daraufhin ließ sie den Mann in ihre Räumlichkeiten und schloss hinter ihm die Tür. Er begab sich zunächst ins Badezimmer und testete vermeintlich den Wasserfluss in Dusche und Waschbecken. Die Geschädigte sollte zu diesem Zweck den Duschkopf halten. In der Zwischenzeit verließ der Mann das Badezimmer mit der Aussage, dass er nun in der Küche Überprüfungen anstelle. Als er zurückkam, gab er an, dass alles in Ordnung sei und er sich nun auf den Weg mache.

Die 87-Jährige wurde nach einer Weile doch misstrauisch und stellte fest, dass ihr Schmuck aus dem Schlafzimmer entwendet wurde. Der unbekannte Täter wird beschrieben als:

   - ca. 1,70 m
   - dunkelblonde Haare
   - OP-Maske
   - dunkelblaue Jacke mit rotem Kragen
   - graue Gummihandschuhe
   - dunkle Jeans
   - deutsche Sprache ohne Akzent.

Unter Vortäuschung einer Notlage werden Betroffene mit der bekannten Masche von vermeintlichen Angehörigen angerufen und übergeben das Telefonat anschließend an (falsche!) Polizeibeamt/-innen. In diesem Zuge machen die Betrüger durch geschickte Gesprächsführung glaubhaft, dass sich die Angehörigen in einer Notsituation befinden und dringend Geld benötigen würden.

Im Verlauf des gestrigen Tages (Mi., 19.10.2022) kam es erneut zu zahlreichen Betrugsversuchen durch falsche Polizeibeamte, – Finanzbeamte und – Staatsanwälte. Die Geschädigten reagierten jeweils vorbildlich. Sie beendeten frühzeitig das Gespräch und informierten die richtige Polizei. In keinem der Fälle kam es zu einem Schadenseintritt.

In einem Fall berichtete ein „rüstiger Rentner“, dass er den Täuschungsversuch der Betrüger direkt durchschaute. Unmittelbar nach dem Gespräch kontaktierte er die echte Polizei. Mit dem Hinweis auf seine Kampfausbildung bot er an, eine mögliche Geldabholerin selbstständig fest zu halten. Nachdem ihm telefonisch aufgetragen wurde, sich auf keine persönliche Kontaktaufnahme mit den Betrügern einzulassen, ist der Mann durch die Kriminalpolizei persönlich aufgesucht, sensibilisiert und beraten worden. Eine Geldhabholerin oder ein -abholer ist nicht erschienen.

In diesem Zusammenhang geben wir unsere Tipps für Ihre Sicherheit:

   -           Klären Sie Ihre Angehörigen über die Betrugsmaschen 
               auf.
   -           Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten 
               oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen 
               herauszugeben.
   -           Die Polizei ruft Sie niemals unter der 
               Polizeinotruf-Nummer 110 an. -	Sind Sie sich unsicher,
               wählen Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei nie die 
               Rückruftaste, da Sie sonst möglicherweise wieder bei 
               den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer selbst.
   -           Bei verdächtigen Anrufen: Legen Sie den Telefonhörer 
               auf! Das ist keinesfalls unhöflich!
   -           Stellen Sie sicher, dass das Telefonat richtig beendet
               und die Verbindung wirklich abgebrochen ist.
   -           Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon 
               mit den Worten meldet "Rate mal, wer hier spricht!" 
               oder ähnliche Formulierungen verwendet, ohne sich 
               selbst namentlich vorzustellen.
   -           Gehen Sie keinesfalls auf telefonische Geldforderungen
               ein.
   -           Rufen Sie Ihren Enkel / Kinder unter der bisher 
               bekannten Nummer an, um die Echtheit des Anrufers zu 
               klären.
   -           Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn sie Opfer 
               der Betrugsmasche geworden sind. Kontaktieren sie bei 
               einem Verdacht umgehend die echte Polizei. Lassen sie 
               sich auf keine Kontaktaufnahme mit den Betrügern / 
               Geldabholern ein.

(PM POL)