Koblenz, 11.09.2025 – Zoll und Polizei haben am Dienstagabend, 09.09.2025, mit Hilfe von Spezialeinheiten eine mutmaßliche Dealer-Gruppierung zerschlagen. In Ludwigshafen, Pforzheim und im Enzkreis wurden vier Haftbefehle vollstreckt.

Bei anschließenden Durchsuchungen in 14 Wohnungen und Geschäftsräumen in Ludwigshafen, Pforzheim, Karlsruhe und Mannheim stellten die Ermittler große Mengen Drogen sicher: rund zwei Kilo Kokain, etwa 15 Kilo Amphetamin, mehr als 500 Ecstasy-Tabletten, etwa 4,5 Kilo Cannabis sowie über 7.000 Tabletten verschreibungspflichtiger Medikamente. Außerdem beschlagnahmten die Fahnder rund 100.000 Euro Bargeld. Auch illegale Verkaufsplattformen samt Servern in Großbritannien und Finnland wurden gesichert.

Zusätzlich entdeckten die Einsatzkräfte im Landkreis Vaihingen eine professionelle Cannabisplantage mit 64 Pflanzen, die stillgelegt wurde.

Die Ermittlungen laufen seit Oktober 2023. Zuständig ist die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz – Landeszentralstelle Cybercrime (LZC). Der Verdacht: die Gruppe, angeführt von zwei Männern aus Pforzheim (28 Jahre) und Ludwigshafen (38 Jahre), soll über das offene Internet und das Darknet in großem Stil Drogen und Medikamente verkauft haben. Teile der Ware stammten offenbar aus der eigenen Plantage.

Die Polizei geht davon aus, dass die Täter sehr arbeitsteilig und verdeckt vorgegangen sind. Die Ermittlungen begannen, nachdem in mehreren Postsendungen verbotene Betäubungsmittel und Medikamente aufgefallen waren.

Beim Abbau der Plantage waren neben Zoll und Polizei auch das BKA sowie Einsatzkräfte aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und die Bundespolizei beteiligt.

Die vier Festgenommenen wurden am 10.09.2025 dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt. Der Haftrichter bestätigte die Untersuchungshaft. Angaben zur Sache machten die Männer nicht. Bis zu einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Die weiteren Ermittlungen leiten das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und das LKA Rheinland-Pfalz. Presseanfragen laufen über die Pressestelle der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz.

Zusatzinformationen:

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 1992 als Zusammenschluss von Ermittlern des Rheinland-Pfälzischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Rheinland-Pfalz ist die Bekämpfung der bundeslandweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Als Expertendienststelle führt die GER Rheinland-Pfalz besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte.

(PM,red)