Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 zeigt eine positive Entwicklung: Die Zahl der registrierten Straftaten ist weiter gesunken, während die Aufklärungsquote auf einem hohen Niveau bleibt. Innenminister Michael Ebling stellte die Zahlen gemeinsam mit dem Präsidenten des Landeskriminalamtes, Mario Germano, vor.

„Die Statistik bestätigt den anhaltenden Trend: Rheinland-Pfalz bleibt eines der sichersten Bundesländer. Durch konsequente Polizeiarbeit, präventive Maßnahmen und enge Zusammenarbeit mit anderen Behörden konnten 2024 so wenige Straftaten verzeichnet werden wie seit 30 Jahren nicht mehr“, erklärte Ebling. Die pandemiebedingten Jahre seien dabei nicht berücksichtigt.

Insgesamt registrierte die Polizei 239.388 Straftaten – ein Rückgang um 16.584 Fälle (-6,5 Prozent) im Vergleich zu 2023. Ohne ausländerrechtliche Verstöße umfasst die PKS 228.452 Fälle, was einem Rückgang um 5,8 Prozent entspricht. Die rückläufigen Zahlen betreffen fast alle Deliktbereiche – mit Ausnahme von Rohheitsdelikten, Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie Delikten gegen das Leben. Laut Ebling sei der Rückgang nicht allein auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen.

Die Aufklärungsquote liegt mit 64,3 Prozent nahezu auf dem Niveau der Vorjahre (-0,2 Prozent). Auch die Häufigkeitszahl – also die Zahl der erfassten Fälle pro 100.000 Einwohner – sank um 5,7 Prozent auf 5.803 und erreichte damit den niedrigsten Wert seit mehr als 30 Jahren (ausgenommen die Pandemiejahre).

Erstmals seit Jahren gab es einen leichten Rückgang bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (-1,2 Prozent auf 6.232 Fälle). Hingegen stiegen Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit um 2,5 Prozent auf 47.218 Fälle, vor allem durch mehr Bedrohungsdelikte. Die Zahl der Körperverletzungsfälle blieb mit 29.660 nahezu konstant.

Ein deutlicher Anstieg ist bei häuslicher Gewalt zu verzeichnen (+4,2 Prozent auf 13.497 Fälle). Laut Ebling könnte dies darauf hindeuten, dass Opfer eher bereit sind, Anzeigen zu erstatten, das Hilfesystem ausgebaut wurde und das Thema weniger tabuisiert ist.

Erfreulich ist der Rückgang bei Diebstahlsdelikten (-2,1 Prozent). Der Wohnungseinbruchdiebstahl erreichte mit 2.626 Fällen – abgesehen von 2021 und 2022 – den niedrigsten Stand seit über 50 Jahren. Fast die Hälfte der Einbrüche blieb im Versuchsstadium. 2018 lag die Zahl noch bei über 4.000 Fällen.

Auch die Zahl der Geldautomatensprengungen ist deutlich gesunken. Während 2023 noch 50 Fälle registriert wurden, waren es 2024 nur noch 23. Laut Mario Germano, Präsident des LKA Rheinland-Pfalz, konnten in diesem Zusammenhang 15 Tatverdächtige ermittelt werden.

„Die Polizeiliche Kriminalstatistik bietet eine objektive Grundlage, um Kriminalität langfristig einzuordnen. Sie ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Straftaten“, so Ebling. Seit 2020 werden beispielsweise Messerangriffe gesondert erfasst. Der Minister betonte jedoch, dass die PKS sachlich interpretiert werden müsse, da einzelne Zahlen selektiv genutzt werden könnten, um bestimmte Narrative zu stützen. Als sogenannte Ausgangsstatistik erfasst die PKS nur Fälle, die nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft übermittelt wurden.

(PM LKA-RP,red)