Gemeindebezogenes Wirken zielt auf Stärkung der Netzwerke im Kreis ab – Landrat betont Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung

Die „Gemeindebezogene Polizeiarbeit mit Informationen aus der Polizeidirektion Neuwied und aus den Inspektionen“ bildete das Schwerpunkt-Thema des jüngsten Austauschs der Kreisverwaltung mit den Ortsbürgermeistern des Landkreises im außerschulischen Lernort Linkenbach.

Im Rahmen von zwei Tagungen mit Landrat Achim Hallerbach informierten die Chefs aller Polizei- und Kriminalinspektionen der Polizeidirektion Neuwied mit deren Leiter Kriminaldirektor Thorsten Runkel über ihre Arbeit. Foto: Thomas Herschbach

„Für unsere Bevölkerung ist der Schutz ihres Sicherheitsbedürfnisses enorm wichtig und dabei kommt der Polizei eine tragende Rolle zu. Es bot sich folgerichtig an, entsprechende Hintergründe aus erster Hand zu vermitteln“, schilderte der Landrat die Beweggründe und konnte sich über die Präsenz der kompletten, für den Landkreis Neuwied zuständigen, Leitungsebene mit Kriminaldirektor Thorsten Runkel an der Spitze freuen.

Der Chef der Polizeidirektion Neuwied, in deren polizeidienstliche Verantwortung die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen fallen, wies dabei auch auf die Situation seines heterogenen Dienstgebietes hin: Während die Stadt Neuwied und der Raum Betzdorf urban geprägt seien, weise der übrige Dienstbereich eine überwiegend ländliche Struktur auf. Insofern sei es schlüssig, dass die Polizeidirektion Neuwied mit Neuwied und Betzdorf über zwei Kriminalinspektionen verfüge. Somit könne in der großen Flächendirektion eine professionelle und effiziente Verbrechensbekämpfung gewährleistet werden.

„Die Internationalisierung, aber vor allem die Digitalisierung, beeinflussen zunehmend das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in ihrem persönlichen Umfeld“, betonte Thorsten Runkel. Deshalb habe er es sich zu seinem Anliegen gemacht, insbesondere mit den Kommunen in einen noch engeren Austausch zu kommen. So lasse sich aus erster Hand erfahren „wo der Schuh drückt“.

Dementsprechend ist es das gemeinsame Ziel von Landrat Achim Hallerbach und dem Leiter der Polizeidirektion Neuwied, gemeinsam mit den ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern das schon bestehende Netzwerk noch stärker als bislang zu aktivieren.

Der Leiter der Polizeiinspektion Neuwied, Polizeioberrat Matthias Päselt, wies in seinen Ausführungen insbesondere auf das im April 2023 eingerichtete Haus des Jugendrechts hin – eine Kooperation von Polizei, Staatsanwaltschaft und der Jugendhilfe, die unter einem Dach das gemeinsame Ziel verfolgen Jugenddelinquenz durch geeignete und zielgerichtete Maßnahmen in einer ganzheitlichen Betrachtung in regelkonformes Verhalten abzuändern. Aktuell wird ein Förderverein gegründet, der durch Spenden generierte Gelder soziale Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützen möchte.

Polizeirat Markus Sander, Leiter der Kriminalinspektion Neuwied, arbeitet derzeit aktiv an der Neustrukturierung der Kriminalpolizei mit. Ziel dieser umfassenden Organisationsreform ist es, die Kriminalpolizei an die Herausforderungen der modernen Zeit anzupassen. Die Kriminalität verändert sich insbesondere durch den technischen Fortschritt, daher ist es für eine erfolgreiche Kriminalitätsbekämpfung unerlässlich sich den ändernden Gegebenheiten anzupassen. Zudem wies der Polizeirat auf die mit über 70 Prozent sehr hohe Aufklärungsquote der Kriminalinspektion Neuwied hin. „In dieser Zahl findet sich ein objektiver Beweis für eine professionell arbeitende Polizei“, unterstrich Markus Sander.

Wie der Erste Polizeihauptkommissar Thomas Hecking im weiteren Tagungsverlauf berichtete, ergibt sich für die Polizeiinspektion Linz eine besondere Herausforderung aufgrund der, durch das Dienstgebiet verlaufenden, verkehrsstarken Bundesstraße 42. Schwerpunkt hier: Verkehrskontrollen und Maßnahmen zur Verkehrsprävention. Der Bahnhof Linz habe sich durch die Umstellung des Fahrplans der Bahnverkehrsbetriebe zum Endhaltepunkt entwickelt, was zu einer wesentlichen Erhöhung der in Linz verbleibenden Bahnreisenden geführt habe. Mit seinem sehr jungen und motivierten Team sei die Polizei Linz für diese Gegebenheiten gewappnet. Thomas Hecking: „Es macht richtig Spaß mit den jungen Leuten zusammenzuarbeiten“.

Das rund 400 Quadratkilometer umfassende Dienstgebiet der Polizeiinspektion Straßenhaus mit den Verbandsgemeinden Dierdorf, Asbach, Rengsdorf und Puderbach und die damit verbundenen Anfahrtswege sind allein wegen der Größe eine Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Straßenhaus, stellte der Leiter der Dienststelle, Polizeirat Florian Schwan, fest. Im Dienstgebiet verlaufen eine Vielzahl von vielbefahrenen bzw. viel genutzten Transitrouten.

Auf Ereignisse im Bereich der Schnellbahntrasse gilt es sich besonders vorzubereiten, so dass im Ereignisfall eine professionelle und enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei erfolgen kann. Es ist auch die PI Straßenhaus, die beim beliebten Radwandertag „Wieder ins Tal“ und auch zu Karneval umfassende Einsatzmaßnahmen trifft, um den Bürgern eine sorgenfreie Zeit zu ermöglichen.

Obwohl für den Kreis Neuwied lediglich die Ortschaften Oberdreis, Rodenbach, Steimel, Ratzert und Niederwambach in den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Altenkirchen fallen, zeigte sich deren Leiter, Erster Polizeihauptkommissar Frank Boden, sehr an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf kurzem Wege mit den kommunalen Vertretern des Kreises Neuwied interessiert.

Auf diese fünf Ortslagen im Westerwald erstreckt sich auch das Dienstgebiet der Kriminalinspektion Betzdorf, der Polizeirat Marcel Schneider vorsteht –  besondere Kriminalitätsschwerpunkte zeichnen sich auch dort nicht ab. Marcel Schneider wurde erst im März offiziell als neuer Leiter der Kriminalinspektion Betzdorf eingeführt und freut sich daher darauf, sich in die bestehenden Netzwerkstrukturen des Kreis Neuwied aktiv einzubringen.

Landrat Achim Hallerbach wertete die detaillierte Präsentation als ein ermutigendes Signal für eine effiziente Kooperation: „Je mehr Polizei und die kommunalen Administrationen voneinander wissen und Hand in Hand arbeiten, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Sicherheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt gewährleistet bleiben. Gerade deshalb war dieses Treffen sehr wichtig“.

(PM KV NR)