In der vergangenen Nacht kam es auf der BAB 3 und angrenzenden Straßen zu einer Verfolgungsfahrt mit einem 50-jährigen Schweizer, nachdem dieser aus einer Verkehrskontrolle geflüchtet war. Während des Einsatzes wurden ein Polizeibeamter sowie der Flüchtige leicht verletzt. Des Weiteren wurden zwei Streifenwagen sowie das Fahrzeug des Schweizers beschädigt.
Gegen 01:30 Uhr meldeten Verkehrsteilnehmer einen Jeep, welcher auf der BAB3 Schlangenlinien fahren würde. Eine Polizeistreife konnte den Jeep nach einer entsprechenden Fahndung auf dem Parkplatz der Tank- und Rastanlage Medenbach feststellen. Der Fahrer schlief scheinbar im Fahrzeug. Nachdem er geweckt und ihm der Grund der Kontrolle erläutert worden war, zeigte er sich mit den folgenden polizeilichen Maßnahmen einverstanden. Ein Atemalkoholtest verlief negativ, ein Vortest bezüglich einer Einnahme von Drogen jedoch positiv, sodass davon ausgegangen wurde, dass der Fahrer sein Fahrzeug unter dem Einfluss von Drogen geführt hatte.
Als ihm dies eröffnet wurde, sprang der Mann plötzlich in sein Fahrzeug, verriegelte die Türen und raste über einen Grünstreifen davon auf die Autobahn. Bei dem Versuch die Flucht zu verhindern, verletzte sich ein Polizist leicht.
Während der Fahrt über die BAB3 in Richtung Süden warf der Mann mehrere Gegenstände aus dem Fahrzeug, wobei ein Streifenwagen beschädigt wurde. Das flüchtende Fahrzeug überquerte die Landesgrenze nach Bayern und fuhr nach Verlassen der Autobahn auf der B26 in Richtung Aschaffenburg mehrfach, entgegenkommende Verkehrsteilnehmer gefährdend, in den Gegenverkehr.
Der Fahrzeugführer wendete in Babenhausen, überfuhr mehrere rote Ampeln und fuhr in Seligenstadt wieder auf die BAB 3 in Richtung Köln auf. In der Zwischenzeit kam auch ein Hessischer Polizeihubschrauber zum Einsatz und konnte die Fahrmanöver des Beschuldigten per Kamera dokumentieren. Unter anderem war der Jeep-Fahrer auf seiner Flucht auch in einer Baustelle mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, überholte andere Verkehrsteilnehmer rücksichtslos und kollidierte mit der Baustellenabsperrung. Es wurden Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h erreicht.
Nachdem die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz passiert worden war, fuhr der Jeep plötzlich von der BAB ab und stoppte auf einem Rastplatz. Da der Fahrer die Türen nicht freiwillig öffnete, mussten diese gewaltsam geöffnet werden. Bei seiner Festnahme leistete der 50-Jährige Widerstand und wurde dabei leicht verletzt. Bei einer Durchsuchung des Pkw konnte eine geringe Menge Drogen aufgefunden werden. Der Jeep sowie der Führerschein des Schweizers wurden sichergestellt. Weiterhin wurde eine Blutentnahme durchgeführt.
Zur Zeit wird noch geprüft, ob der Mann nach Zahlung einer Sicherheitsleistung wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Bei dem Einsatz wurden die Hessischen Einsatzkräfte von Kolleginnen und Kollegen der Bayerischen sowie der Rheinland-Pfälzischen Polizei unterstützt.